Krankheiten


Leider kommt man auch bei der Reptilienhaltung um das Thema Krankheiten nicht herum. Selbst bei hervorragender Haltung, kann es immer mal wieder zu auftretenden Krankheiten kommen. Man sollte sich schon bei der Anschaffung von Geckos über einen reptilienkundigen Tierarzt in seiner näheren Umgebung umhören. Normale Tierärzte sind nicht auf Reptilien spezialisiert und können in den wenigsten Fällen dem Tier helfen.


Hier findet ihr eine Liste reptilienkundiger Tierärzte:


Anzeichen für eine Krankheit des Leopardgeckos können unter anderem sein:

 

-      Durchfall (wässriger Kot oder rote Streife im Kot)

-      Apathisches Verhalten

-      Nahrungsverweigerung und Gewichtsverlust

-      geschwollene Gelenke

-      Ausfluss aus Augen, Mund oder Nase

-      Häutungsprobleme, blasse Haut  

 

Bei länger auftretenden Symptomen oder oben genannten Anzeichen sollte eine Abklärung durch einen reptilienerfahrenen Tierarzt schnellstmöglich erfolgen. Nachfolgend werde ich die bekanntesten Krankheiten von Leopardgeckos kurz darstellen.


Cryptosporidien

Cryptosporidien sind die gefährlichsten Erreger für Leopardgeckos und hat ganze Zuchtbestände dahingerafft. Sobald ein Tier erkrankt muss man es separieren und eigene Pinzetten, Futtertiere und Einrichtungsgegenstände verwenden. Es gibt kein Mittel, was die Krankheit heilt noch ein wirksames Desinfektionsmittel. Das Tier stirbt früher oder später. Wie sich der Erreger verbreitet ist nicht genau bekannt. Ein kontaminiertes Terrarium kann nicht gänzlich gesäubert werden, es verbleibt nur die Entsorgung komplett mit Einrichtung.

 

 

 

 

Die typischen Symptome sind:

 

-      Gewichtsverlust

-      Nahrungsverweigerung

-      Lethargie

-      Wässriger Durchfall

-      Erbrechen

 

Es treten nicht alle Symptome auf bei jeder Infektion auf. Von den rund 40 Arten sind nur  2 für den Leopardgecko gefährlich. Einen 100% zuverlässigen Test gibt es nicht.

Die Leopardgeckos bauen bei Erkrankung sehr schnell ab. Sie magern rapide ab und bestehen nur noch aus Haut und Knochen. Sie verhungern oder dehydrieren letzten Endes oder sterben an Organversagen. Man sollte mit seinem Tierarzt zusammen entscheiden, wann der richtige Zeitpunkt zur Erlösung des Tieres erreicht ist.  


Kokizidien – Coccidia

Kokizidien sind Einzeller. Die Parasiten befallen die Darmschleimhaut sind aber auch in anderen Organen nachweisbar.

 

Die typischen Symptome sind:

 

-      Durchfall

-      Gewichtsverlust

-      verminderten Appetit

-      Dehydration

 

Die Krankheit wird durch Kotuntersuchungen nachgewiesen. Man findet bei positiven Tieren Oozyten im Kot. Es gibt 2 Medikamente die zusätzlich zur Quarantäne eingegeben werden müssen.


Rundwürmer - Oxyuren

Oxyuren bleiben häufig unentdeckt und sind erst bei einer zu hohen Konzentration gefährlich. Wenn die Rundwürmer überhand nehmen, erkranken die Tiere. Medikamente wie Panacur oder Molevac werden erfolgreich bei der Therapie eingesetzt.

 

Die typischen Symptome sind:

 

-      Durchfall

-      Abmagerung des Tieres, obwohl es gut frisst


Würmer

Ein Wurmbefall kommt bei der Geckohaltung oft vor und wird mit einer Wurmkur behandelt. Die Übertragung erfolgt über den Kot, so dass eine Komplettreinigung des Terrariums nach erfolgreicher Behandlung durchgeführt werden muss.


Rachitis / Hypokalzämie

Eine Rachitis ist eine Stoffwechselstörung,  der ein Vitamin D-Mangel und/oder Mineralstoffmangel (Kalziummangel) zu Grunde liegt. Der Körper entzieht den Knochen das gebrauchte Kalzium und das führt zu einer Entmineralisierung. Man entgeht dieser Krankheit, indem man den Tieren regelmäßig Kalzium bzw. Vitaminpräparate (wie Korvimin) zuführt.


Schwellung hinter den Axillartaschen

Kommt häufig bei gut genährten Weibchen vor und ist nicht tragisch. Normalerweise verschwinden diese Schwellungen von alleine, sollten Sie allerdings chronisch werden muss der Tierarzt die Stelle punktieren und ggf. die Flüssigkeit untersuchen. Die Ursache dieser Schwellungen ist nicht abschließend geklärt.


Verstopfung

Der häufigste Grund für Verstopfung ist die Aufnahme von Bodensubstrat durch eine eventuelle Mineralstoffunterversorgung. Eine Verstopfung kann von alleine verschwinden oder der Tierarzt muss nachhelfen. Es wird Sonnenblumenöl oral und kloakal verabreicht. Im schlimmsten Fall hilft nur eine OP. Dies kommt aber eher selten vor.


Erbrechen

Copyright by Marc & Meice
Copyright by Marc & Meice

Erbrechen halb verdauter Nahrung muss nicht unbedingt ein sicheres Krankheitsanzeichen sein. Manchmal ist die einfachste Erklärung, dass sich der Leopardgeckos überfressen hat und sie so einen Teil der letzten Mahlzeit wieder loswerden. Häuft sich allerdings das Erbrechen liegt höchstwahrscheinlich eine Erkrankung vor die vom Tierarzt untersucht werden muss.


Verletzungen

Kleinere Verletzungen kommen öfter einmal vor und entstehen durch Rangeleien oder Futterneid. Selbst beim Paarungsbiss können solche Blessuren davon getragen werden und auch scharfe Einrichtungsgegenstände. Ist diese nur oberflächlich, auch wenn es blutig ist muss man sich keine Sorgen machen, die Wunde heilt von alleine zu. Wenn man möchte kann man dünn auf DIe Haut zur Wundheilung und Desinfizierung Betaisodona Creme auftragen.

Liegt eine große, blutende Wunde vor, muss das Tier separieren, auf feuchtem Küchenpapier gehalten werden. Ein Tierarztbesuch ist unumgänglich, der die Wunde dann entsprechend versorgt. Verschmutzte Wunden sollten aufgrund der Infektionsgefahr ausgespült werden.


Häutungsprobleme

Ein Leopardgecko bekommt die Häutung die meiste Zeit ohne Probleme vollständig ganz alleine hin, trotzdem bleiben aber manchmal kleinere Häutungsreste, gerade an den Zehen oder der Schwanzspitze übrig. Diese gehen meistens auch von alleine ein paar Tage später ab. Sollten allerdings Extremitäten abgeschnürt werden,  muss man sie unbedingt entfernen. Es kann sonst zum Verlust der betroffenen Körperstelle kommen. Am besten weicht man die Hautreste mit Wasser oder Vaseline ein. Auch ein Bad in einer fußtiefen Schüssel mit lauwarmen Wasser hat sich bewährt. Danach zieht man die Hautreste vorsichtig mit einer stumpfen Pinzette oder dem Finger ab. Dies sollte mit äußerster Vorsicht passieren, damit man das Tier nicht verletzt.


Hemipenisvorfall

Bei einem Hemipenisvorfall können Männchen, meist in Folge des  Paarungsakt, ihren Hemipenis nicht mehr einziehen. Der Hemipenis wird dann durch die Hautfalte abgeschnürt, schwillt an und trocknet aus. Es kann leider auch schnell zu Verschmutzungen mit Kokoshumus und Sand kommen.

  • In diesem Fall den Leo sofort seperieren auf feuchtes Zewa setzen und den Hemipenis wenn nötig von Schmutz befreien.
  • Hemipenis mit Wasser kühlen, ggf. den Leo 90 Minuten in einer Zuckerlösung baden.
  • Sofort den Tierarzt aufsuchen, dieser wird versuchen den Hemipenis mit Wattestäbchen und Gleitgel wieder nach innen zu schieben.
  • Es gibt Fälle, in denen nur eine OP hilft, bei der der Hemipenis chirurgisch abgetrage wird (oder eine komplette Kastration). Solange nur ein Hemipenis entfernt ist, bleibt das Tier potent und kann weiterhin als Zuchmännchen eingesetzt werden. Natürlich nur nach Rücksprache mit dem Arzt und einer Auszeit;-).

Schwanzabwurf

Schlüpfling der seinen Schwanz während der Futterjagd abgeworfen hat. Copyright bei Leopardgecko-Hamburg
Schlüpfling der seinen Schwanz während der Futterjagd abgeworfen hat. Copyright bei Leopardgecko-Hamburg

Leopardgeckos verfügen über die Fähigkeit der Autonomie. Sie haben also die Möglichkeit bei Gefahr ihren Schwanz abzuwerfen. An der Schwanzwurzel  befinden sich die sogenannten Sollbruchstellen, wo der Leopardgecko seinen Schwanz abkappen kann.

Er wächst innerhalb weniger Wochen wieder nach, und sieht dann meistens rübenartig aus. Dies liegt daran, dass der Schwanz meist verkürzt nachwächst und unterschiedlich Fett eingelagert wird durch die Fütterung. Das sogenannte Regenerat hat ebenfalls auch keine Knochen mehr. Sollte ein Leopardgecko seinen Schwanz verlieren ist es wichtig für eine regelmäßige und reichhaltige Futterzufuhr zu sorgen. Er hat mit dem Abwurf einen Großteil seines gesamten Fettpolsters verloren.  Und muss viel Energie aufwenden um das Regenerat nachzubilden. Das jeweilige Tier sollte einzeln auf Küchenpapier gehalten werden, um eine Infektion der offenen Schwanzwurzel zu verhindern. Weibchen sollten zu dieser Zeit auf keinen Fall zur Zucht eingesetzt werden.

Copyright by Marc & Meice
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